Aus Fertighaus wird „Wohnlichhaus“
Die Bauherren haben 2022 ein unauffälliges Fertighaus in schöner Hügellage von Osnabrück erworben. Das 2005 errichtete Haus war grundsätzlich in gutem Zustand, entsprach jedoch nicht den Wohnvorstellungen der neuen Besitzer. Und so erfuhren Innen und Außen eine Neugestaltung.
Anpassung an die neuen Wohnanforderungen
Die Bauherren hatten zwei Ziele bei der Sanierung. Einerseits die Anpassung der Raumaufteilung auf das Leben als Paar mit vielen Gästen (die beiden Ex-Kölner pflegen rheinländische Geselligkeit) und andererseits die Öffnung des Baukörpers zum Tageslicht, um der relativ niedrigen Deckenhöhe ihre Schwere zu nehmen. Beide Aufgaben wurden durch verschiedene Maßnahmen erfüllt. Im Erdgeschoss liegen nun die Wohnräume für das Paar, inklusive altersgerechtem Bad und Gäste-WC. Für Gäste wurde im Obergeschoss ein eigener Bereich mit Bad geschaffen. Außerdem fand dort noch ein lichtdurchflutetes Atelier Platz.
Der Wohn-Ess-Bereich im Erdgeschoss wurde sowohl zur Küche hin geöffnet als auch zum Treppenbereich, sodass großzügige Weite den Raumeindruck bestimmt. Für die nötige Gemütlichkeit sorgt ein nachträglich eingebauter Kamin. Die Küche erhielt eine indirekte Beleuchtung über der Kücheninsel, der Wohn-Ess-Bereich ein großes Panoramafenster zum Garten. Durch diese Maßnahmen werden die Wohnräume perfekt mit Tageslicht versorgt und Gäste können den wunderbaren Ausblick auf den eingewachsenen Garten genießen.
Detailliertes Design mit Rheinländer Charme
Im Hinblick auf das Design trafen die Bauherren ebenso mutige wie detailverliebte Entscheidungen. Besonders augenfällig ist die goldfarbene Trespa-Verkleidung, die die neu gebaute Doppelgarage mit angrenzendem Schuppen sowie die Dachgaube zur Gartenseite ziert. Das neue Panoramafenster sowie die Haustür wurden farblich passend zum Fassadenfarbton gestaltet, was ein ruhiges und elegantes Erscheinungsbild fördert. Der Farbton selbst strahlt Wertigkeit und Zeitlosigkeit aus.
Dass Kleinigkeiten im Design eine große Wirkung entfalten können, ist nicht neu, aber an diesem Projekt sehr schön zu sehen. Tor und Türen der Garage sind bündig mit der Fassade gesetzt, sodass die Öffnungen im geschlossenen Zustand nicht wahrnehmbar sind. Das beruhigt den Gesamteindruck.
Diese Akribie setzt sich im Innern fort: Größe und Stand der Kücheninsel sind exakt auf das Fliesenraster des Bodenbelags abgestimmt. Dass diese Genauigkeit nicht kleinlich wirkt, ist den charmanten Designdetails zu verdanken, die sich auf die Herkunft der Bauherren beziehen. So ziert das Kölner Wappen die Knäufe an den Zugangstüren, im Bad wurden historische Fliesen aus Köln verbaut, die in einem spannenden Kontrast zur schlichten und eleganten Badausstattung stehen.
Die neue Aufteilung und die verbesserte Lichtplanung schaffen zusammen, mit nicht ganz alltäglichen Designentscheidungen, ein absolut wohnliches Ambiente, das auch in vielen Jahren noch zeitgemäß sein wird.
Eckdaten
Art des Projekts: Umbau/Sanierung
Gebäude: Wohngebäude/Einfamilienhaus
Baujahr: 1969; Sanierung 2023
Bauumfang: EG und OG mit insgesamt ca. 200 m²
Leistungsphasen: 1–5
Planungs- und Bauzeit: 12 Monate
Fertigstellung: 2023















