Fassadensanierung mit statischer Aufgabe

Nach 120 Jahren und diversen Sanierungsmaßnahmen wies das Mehrfamilienhaus neben den optischen Mängeln auch statische auf. Der Bauherr wollte Schönheit und Sicherheit, der Denkmalschutz Originalität. Beides wurde bei diesem Projekt umgesetzt.

Denkmalschutz
Das Haus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und weist eine Vielzahl zeittypischer Ornamente auf, die im Laufe des vergangenen Jahrhunderts auch erhalten geblieben sind. Der Denkmalschutz hatte also ein sorgfältiges Auge auf die Sanierung der Fassade. Es wurden Putz und Ornamente ausgebessert, frische Farbe aufgebracht und die Fenster erneuert. Die Wahl fiel auf Holzfenster, die sowohl aktuellen energetischen Anforderungen als auch den Vorgaben des Denkmalschutzes entsprechen.

Tragfähiger Erker
Ein besonderes Merkmal des Hauses ist der an der Hausecke platzierte Erker mit seiner auffälligen Dachhaube. In 120 Jahren Nutzung waren starke Ermüdungserscheinungen zu verzeichnen: Der zweistöckige Erker war nicht mehr sicher. Um die Sicherheit wieder herzustellen wurde der Erker an der Unterseite mit außen liegenden Stahlstützen abgefangen. Die schwarzen Stahlstützen rahmen nun das Eckfenster des Erdgeschosses und tragen die Last des Erkers darüber. Die beiden schlichten Stahlträger bilden einen modernen Kontrast zur historischen Fassade, integrieren sich dennoch gut, da sie in Bezug zu den baulichen Elementen wie den Konsolen gesetzt sind. So war auch der Denkmalschutz einverstanden.

Fazit
Die Sanierung hat sowohl Optik als auch Statik wieder hergestellt. Die Abstimmung mit dem Denkmalschutz lief sehr gut und führte zu einem ebenso ästhetischen wie funktionalen Ergebnis. Der Bauherr zeigte sich rundum begeistert – auch im Hinblick auf die Kosten.

Eckdaten

Art des Projekts: Fassadensanierung
Gebäude: denkmalgeschütztes Mehrparteienhaus
Baujahr: Anfang 20. Jahrhundert
Leistungsphasen: 1–8
Planungs- und Bauzeit: 12 Monate
Sanierungszeitraum: 2019/2020